Die Ausbildung zum NotfallsanitÀter

Hallo. Ich bin Ole und der Autor dieser Website. In diesem Beitrag erzĂ€hle ich ĂŒber mich, meinen Weg in den Rettungsdienst und etwas ĂŒber den Sinn dieser Website.

Inhaltsverzeichnis

Man möchte sich vielleicht fragen, warum ich einen Blog ĂŒber meine Ausbildung erstelle – warum ich Zeit darin investiere hier BeitrĂ€ge zu verfassen in der Hoffnung, dass sie jemand zu Gesicht bekommen könnte. Wer bin ich ĂŒberhaupt und wie bin ich zu der Ausbildung zum NotfallsanitĂ€ter gekommen und warum bin ich jetzt der Autor einer solchen Website? Das und mehr in dieser kleinen Biographie ĂŒber mich.

Zu meiner Person 👹‍🩰

 

Hey, ich bin Ole, aktuell 21 Jahre alt und komme aus Norddeutschland. Ich betreibe diesen Blog, weil ich großes Interesse an Notfallmedizin habe und dieses gern in Form von BeitrĂ€gen zur Ausbildung allgemein, zum Alltag im Rettungsdienst und zu medizinisch fachlichen Themen teilen möchte.

Meine Leidenschaft fĂŒr die Integration, Programmierung und Einrichtungen von Progammen, Systemen und Computern spielt mir da sehr in die Karten. Dadurch bekomme ich die Möglichkeit hier mal eben einen Blog einzurichten und meine BeitrĂ€ge schreiben zu können. Was mir vielleicht nur mĂ€ĂŸig liegt, sind journalistische FĂ€higkeiten: ich bin gewiss kein Autor professioneller Texte und kann auch nicht mit 50 Stilmitteln wie damals im Deutschunterricht dienen – aber einen durchschnittlich lesbaren Text zu schreiben, bekomme ich denke ich hin. Meinungen dazu können gern in den Kommentarfunktionen unter den BeitrĂ€gen eingereicht werden.

Wie so viele Kinder habe auch ich damals bestimmt schon mal davon geschwĂ€rmt, so ein cooles Auto spĂ€ter mal fahren zu können – und ich muss gestehen: es macht auch unglaublich Spaß und glĂŒcklich, wenn dir auf einmal alle Platz machen – aber es bringt auch eine unglaubliche Verantwortung mit sich und ist des Weiteren nicht der Grund, warum ich mich dafĂŒr entschieden habe nach meiner RettungssanitĂ€terausbildung noch 3 Jahre oben drauf zu legen.

Das hat mich fasziniert: Rettungswagen, der Leben rettet.
Faszination pur: Rettungswagen im Einsatz.

Eigentlich wĂ€re ich gar nicht hier: das war der Plan ✈

Nachdem ich 2020 mein Abitur in der Tasche hatte, wollte ich nicht direkt in den Rettungsdienst, ich hatte eigentlich etwas ganz anderes vor. WofĂŒr ich mich schon immer begeistern konnte, war das Segelfliegen. WĂ€hrend meiner Oberstufenzeit auf dem Gymnasium fing ich damit bei einem lokalen Segelflugverein hier in der Region an und hatte unglaublichen Spaß daran. Ich spielte in meiner Freizeit Flugsimulator, habe eine eigene virtuelle Airline betrieben und war sogar beim Pilot’s Day der Lufthansa in Bremen.

Auf diesem Pilot’s Day durfte man nur mit vorheriger Einladung erscheinen. Inhalt des Tages bzw. des Wochenendes war eine FĂŒhrung und ein Simulatortraining direkt an der European Flight Academy – der Flugschule der Lufthansa Aviation Group. Nachdem ich dieses Wochenende absolviert hatte, war es fĂŒr mich klar: ich werde Pilot bei der Lufthansa. Ich schrieb also noch Anfang der 11. Klasse meine Bewerbung an die Lufthansa Personalabteilung und wurde tatsĂ€chlich zum Bewerbungsverfahren eingeladen. Mir wurden alle Programme und Unterlagen zusandt, mit denen ich fĂŒr den DFS Test (ein Test des Deutschen Zentrums fĂŒr Luft- und Raumfahrt, den jeder Pilot vor dem engeren Auswahlverfahren bestehen muss) lernen und mich darauf vorbereiten sollte. Der Test gilt als einer der hĂ€rtesten Einstellungstests Deutschlands also ist gar nicht klar, ob ich ĂŒberhaupt in das engere Auswahlverfahren gekommen wĂ€re. Denn: zu dem Test kam es bei mir gar nicht – ein paar Monate vor dem Test schlug Corona ein wie eine Bombe und ehe man sich versieht, wurde die Flugschule der Lufthansa von heute auf morgen geschlossen. Das war’s mit dem Traum vom Piloten – erstmal zumindest.

Da dieses Vorhaben nicht geklappt hatte, musste etwas anderes her – ich konnte ja nicht jahrelang warten bis die Flugschule wieder öffnet (was jetzt wieder der Fall ist). Also entschied ich mich dazu den ersten Schritt in die Richtung der Fußstapfen meines Vaters zu machen. Ich fing an der Hochschule Stralsund an im dualen Studiengang Regenerative Energien zu studieren. Ich besorgte mir ein Zimmer in einer WG direkt auf dem Campus und habe dort auch einige Wochen geschlafen, als der Mathe-Vorbereitungskurs fĂŒr das Studium stattgefunden hat. Dabei blieb es dann aber auch, weil alle Vorlesungen im ersten Semester online abgehalten wurden, da sich durch die schlimmen Corona-Wellen niemand in die Uni traute. Erst war das kein Problem fĂŒr mich und ich habe mich gefreut, dass ich jeden Tag allein vor meinem PC sitzen kann und meine Ruhe habe mit einem gemĂŒtlichen Kaffee in der Hand und wie geplant in mein Erstsemester starte. Das ging ca. 8 Wochen so – dann war Schluss. Ich habe – wie viele meiner Kommilitonen auch – erkannt, dass es sehr schwierig ist und fĂŒr mich kaum möglich, ĂŒber technische Schaltungen zu reden und sie zu berechnen aber nie etwas davon in der Hand gehabt oder bedient zu haben. Wir hĂ€tten viele Labore gehabt – das sind Einheiten bei denen man normalerweise Dinge praktisch erledigen kann – aber alles war online und der Bezug zu den Generatoren und Motoren, zu denen wir bestimmte Werte berechnen sollten, war nicht gegeben und das gesamte Studium hat keinen Spaß mehr gemacht und auch keinen Lerneffekt mehr erzeugt.

Ich bin DJ. Hier sieht man einen DJ Controller.
Pioneer CDJ und DDJ DJ Controller.

Auch das spielt in meinem Leben eine große Rolle: ich bin DJ. An vielen Wochenenden bin ich unterwegs und begleite Veranstaltungen aller Art. Begonnen hat dieses Hobby vor ca. 5 Jahren und hat seitdem einen immer grĂ¶ĂŸeren Platz eingenommen. Mittlerweile verbringe ich sehr viel Zeit hinter den Decks.

So kam ich dann doch in den Rettungsdienst 🚑

WĂ€hrend ich am Computer gesessen habe und alle meine Vorlesungen „mit ĂŒberragender Aufmerksamkeit und Begeisterung“ verfolgt habe, sah ich auf YouTube immer mal wieder Dokumentationen ĂŒber den Rettungsdienst. Dieses Thema Rettungsdienst hatte irgendetwas und ich war beim Anschauen dieser Videos manchmal ganz aufgeregt, weil ich genau in der Position derjenigen sein wollte, die jetzt zu einem Notfalleinsatz fahren und dort innerhalb von Sekunden ĂŒber Leben und Tod entscheiden könnten. Ich informierte mich also ĂŒber die Gegebenheiten des Rettungsdienstes hier bei mir in der Region und fand heraus, wer in der Position des rettungsdienstlichen Leiters stand. Mit diesem habe ich dann einen Zeitraum ausgemacht, in dem ich auf einer Rettungswache ein Praktikum im Rahmen der Berufsorientierung absolvieren durfte.

Nachdem ich dieses Praktium absolviert hatte, stand die Entscheidung fest: ich gehe in den Rettungsdienst. Die Rettungswache an der ich mein Praktikum durchfĂŒhrte, hat mich so unglaublich gut aufgenommen und ich fĂŒhlte mich irgendwann, als ob ich schon jahrelang in deren Team bin. Der Alltag in diesem Beruf war einfach so ansprechend fĂŒr mich, dass ich mich darauf festlegte. Durch mein Praktikum wusste ich nun, welche Qualifikationen es im Rettungsdienst gibt, welche Aufgaben sie haben und welche Ausbildung sie absolvieren mĂŒssen. Der RettungssanitĂ€ter (RS) ist eine Qualifikation, die in der Ausbildung nur 3 Monate dauert und ich dachte, dass das die kurzfristige Lösung sein könnte, die ich suche.

Ich schaute mich also im Internet nach Schulen um, die die Ausbildung zum RettungssanitĂ€ter anbieten. Ich habe auch bei KreisverbĂ€nden des DRK, ASB, etc. nachgefragt und gehofft, dass sich jemand dazu bereiterklĂ€rt die Ausbildung z.B. im Gegenzug zu einer Verpflichtung auf Zeit finanziell zu ĂŒbernehmen aber hatte keine Chance, in diesem Bezug irgendetwas zu erreichen. Ich fand also irgendwann eine private Rettungsdienstschule hier in Norddeutschland und sah, dass diese eine Ausbildung zum RettungssanitĂ€ter anbieten und fast schon versprachen, in 3 Monaten fertig zu sein – je nachdem wie das mit den Krankenhauspraktika klappt. Ich habe mich also dazu entschieden, diesen Weg weiterzugehen und telefonierte mit dem Schulleiter, der mir alle Fragen und Unklarheiten beantwortete. Daraufhin entschloss ich mich, das Geld zu ĂŒberweisen und die Ausbildung begann.

RettungssanitĂ€terprĂŒfung: ✅. Und jetzt?

2 Wochen nachdem ich die PrĂŒfung zum RettungssanitĂ€ter im September 2021 bestanden habe, fing ich im Kreisverband meiner Region im Rettungsdienst an zu arbeiten. Ein unbeschreibliches GefĂŒhl, das erste mal offiziell als 2. Mann ein Rettungsmittel zu besetzen. Die ersten paar Monate allerdings „nur“ KTW – also Krankentransportwagen – der in der Regel nicht fĂŒr NotfĂ€lle, sondern fĂŒr Verlegungen und Einweisungen etc. benutzt wird. Das lag daran, dass ich noch keinen FĂŒherschein der Klasse C1 hatte. Da die Rettungswagen bei uns bis zu 5,6t zugelassen sind, ist hier mindestens der 7,5t C1 FĂŒhrerschein erforderlich.

Dass ich erst mal nur KTW fahren durfte, war aber auch gar nicht schlimm und ich war im Nachhinein betrachtet sogar froh darĂŒber. Ich fĂŒhlte mich als frisch ausgelernter RettungssanitĂ€ter mit einer Ausbildung von 4 Monaten und keinerlei Erfahrung in der Krankenhauslandschaft in unserer Region nicht wirklich bereit dazu einen Rettungswagen zu fahren. Das ist allerdings ein allgemeines Problem, mit dem das Rettungsdienstsystem in Deutschland und der DBRD (Deutscher Berufsverband Rettungsdienst) die nĂ€chsten Jahre auch noch zu tun haben werden.

Ich bestand also ein paar Monate spĂ€ter die PrĂŒfung zum C FĂŒherschein (unterschied sich preislich nicht wirklich vom C1 FĂŒhrerschein, weshalb ich mich direkt fĂŒr diese Klasse entschieden habe). Daraufhin wurde ich im nĂ€chsten Dienstplan auch direkt in der Notfallrettung und damit auf einem Rettungswagen eingeplant. Die Vorfreude darauf, endlich RTW fahren zu dĂŒrfen war wahnsinn. So verging also die Zeit, ich durchlief verschiedene Rettungswachen, lernte viele neue und tolle Menschen kennen und entschied mich im Dezember 21 dann dazu, mich fĂŒr die Ausbildung zum NotfallsanitĂ€ter beim gleichen Arbeitgeber zu bewerben. „Warum?“ kann man sich jetzt fragen, immerhin hatte ich meinen RettungssanitĂ€ter ja schon in der Tasche und hĂ€tte damit auch einfach weiterarbeiten können. Ich hatte aber auch im Hinterkopf, dass ich vor einem Jahr gerade mein Abitur gemacht habe und eine 3 monatige Ausbildung irgendwie nur die Spitze des Eisbergs sein darf – auch, wenn ich damit schon gutes Geld hĂ€tte verdienen können.

Ich bin jemand, der sehr gern die Welt erkundet. WĂ€hrend meiner Arbeit im Rettungsdienst habe ich von einem Patienten, der kurz vor seinem Tod stand, erfahren, dass die wertvollsten Erfahrungen in seinem Leben – das was hĂ€ngen geblieben ist – die vielen schönen Erinnerungen an so viele Urlaube waren, die er zusammen mit seiner Frau unternehmen konnte. Vielleicht werde ich auf dieser Seite auch ein paar Bilder meiner Drohne in einer gesonderten Kategorie veröffentlichen, mal schauen. Das Bild das hier zu sehen ist, ist aus Ålesund aus Norwegen.

Ich reise gern: Drohnenaufnahme ĂŒber Alesund in Norwegen.
Drohnenaufnahme ĂŒber Alesund in Norwegen

Dann die Entscheidung: Bewerbung 💉

Ich muss dazu sagen: es war nicht die erste Bewerbung. Ich hatte mich 2021 bereits beworben; aufgrund meines im Bezug auf das Jahr 2021 relativ spÀten Wunsches in den Rettungsdienst einzutreten wahrscheinlich allerdings viel zu spÀt und ich wurde abgelehnt (fing dann im Endefefkt aber ja doch irgendwie im September 21 an dort zu arbeiten). Eines Abends war ich jedenfalls auf meiner damaligen Rettungswache und wir hatten gerade keinen Einsatz, da entschied ich mich spontan dazu mich jetzt einfach mal an den PC zu setzen und meine Bewerbungsunterlagen zu schreiben. Noch am selben Abend ging die Bewerbung per Email raus und ich erhielt ein paar Monate spÀter die BestÀtigung, dass ich im September 22 die Ausbildung zum NotfallsanitÀter antreten darf.

Und warum jetzt diese Website?! đŸ“±

Bereits in meiner RettungssanitĂ€terausbildung merkte ich, wie leicht mir das Lernen von medizinischen Themen fĂ€llt, wenn ich die Möglichkeit habe sie anderen zu erklĂ€ren. Als ich im Bezug auf meine NotfallsanitĂ€terausbildung bereits im Voraus darĂŒber nachdachte, war die Idee fĂŒr dieses Projekt „nfs22.de“ eigentlich schon geboren. Der ursprĂŒngliche Gedanke war es, durch Veranschaulichung auf Internetseiten Themen besser zu lernen und sie schneller einzuprĂ€gen. Eigentlich wollte ich damit direkt anfangen, als die Ausbildung begann, bin zum damaligen Zeitpunkt aber irgendwie davon abgekommen, weil wahrscheinlich u.A. viele andere neue Dinge spannender waren als jetzt am PC zu sitzen und zu lernen. Es gab tatsĂ€chlich schon mal eine Website, auf der ich auch schon einen Artikel verfasst habe aber das hat sich dann im Sande verlaufen und als ich Wartungsarbeiten an der Infrastruktur meiner Server vorgenommen habe, habe ich die Seite dann mit einigen anderen Daten zusammen gelöscht und wollte neu anfangen. Jetzt komme ich endlich dazu.

Vielen Dank, dass Du dir die Zeit genommen hast, den Beitrag ĂŒber mich und meine Geschichte bis hierhin durchzulesen. Ich hoffe ich habe Dir Lust auf mehr gemacht und du schaust öfter mal vorbei.

Bis dann! Euer Ole.

 

Ole

Ole

Ich bin Ole, 21 Jahre alt und komme aus Norddeutschland. Ich mache gerade die Ausbildung zum NotfallsanitÀter und gebe auf dieser Website Einblicke in den Rettungsdienst und in die Medizin und Taktiken, die dahinter stehen. In meiner Freizeit schreibe ich gern Artikel, programmiere am Computer oder mache Musik als DJ in meiner Region.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert